Der Ende letzter Woche entstandene Abwärtstrend der Ölpreise am Weltmarkt ist weiterhin intakt, steht allerdings auf wackligen Füßen. Die zugrundeliegende Hoffnung auf eine verbesserte Sicherheitslage im Nahen Osten ist vage. Die nationalen Heizölpreise machen am Montag zunächst einen Stopp und tendieren geringfügig aufwärts, was u.a. an negativen Wechselkurseffekten liegt. Die Nachfrage nach Heizöl bleibt zunächst schwach, kann aber jederzeit durch bessere Preise und das wahrscheinliche Winter-Comeback in der zweiten Februarhälfte anspringen.
Während die Heizölpreise nach der starken Abwärtskorrektur vom Freitag mit einem Plus von bis zu 0,3 Cent bzw. Rappen pro Liter in den Handel starten, folgen die Ölpreise weiterhin der letztwöchigen Abwärtsbewegung. Ein Fass der Nordseerohölsorte Brent wird mit 77 Dollar und ein Fass der US-amerikanischen Rohölsorte WTI mit 71 Dollar gehandelt. ICE Gasoil notiert bei 820 Dollar pro Tonne. Einziger Wehmutstropfen ist der schwächelnde Euro. Dieser sank von Freitagvormittag 1,088 Dollar auf 1,075 Dollar und markiert den niedrigsten Stand seit Anfang November 2023. Da Rohöl in Dollar gehandelt wird, verteuert diese Schwäche die Preise in Europa und gleicht damit den Ölpreisverfall am Weltmarkt teilweise aus.
Getrieben wird der Ölpreisrückgang aktuell durch die Verhandlungen über einen möglichen Waffenstillstand zwischen der Hamas und Israel. Allerdings ist dieser alles andere als in trockenen Tüchern. In Russland wurde derweil eine Ölraffinerie im Süden des Landes durch einen ukrainischen Drohnenangriff beschädigt. Allein, dass Verhandlungen laufen, sorgte am Ölmarkt für Hoffnungen auf eine baldige Entspannung im Nahen Osten und senkte die Ölpreise signifikant.
Auf der anderen Seite haben die USA nach dem Tod drei amerikanischer Soldaten verkündet, ihre Angriffe gegen angeblich vom Iran unterstütze Gruppierungen, wie die Hisbollah in Syrien oder Houthi-Rebellen im Jemen, zu intensivieren. Zusätzlich beschlagnahmte die USA 520.000 Fass Rohöl auf einem iranischen Tanker auf dem Weg nach China. Damit steigt die Angst vor einer Eskalation im Nahen Osten.
Am heutigen Vormittag stagnieren die Heizölpreise in der Schweiz und stiegen in Österreich und Deutschland im Schnitt um 0,3 Cent pro Liter. Trotz der Heizölpreisanstiege am heutigen Vormittag gibt es vor allem im deutschen Westen Regionen, in denen der Liter knapp unter einen Euro kostet. Tendenziell dürften die Heizölpreise im Tagesverlauf, aufgrund der sinkenden Ölpreise am Weltmarkt, nachgeben. Bereits jetzt tummeln sich viele Interessenten auf HeizOel24 und warten auf den die Abwärtskorrektur.
Montag 05.02.2024 - 12:37 Uhr | Schluss Vortag 04.02.2024 | Veränderung zum Vortag | |
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Rohöl Brent Crude | 76,94 $ pro Barrel | 77,67 $ pro Barrel | -0,94% |
Gasöl | 818,75 $ pro Tonne | 820,50 $ pro Tonne | -0,21% |
Euro/Dollar | 1,0754 $ | 1,0785 $ | -0,29% (etwas schwächer) |
USD/CHF | 0,8690 CHF | 0,8662 CHF | +0,32% (etwas fester) |
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